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Intimität in der Pandemie

Haben wir mehr oder weniger Sex? Wie geht es unseren Freundschaften? Und was ist überhaupt noch „normal“?


Dr. Barbara Rothmüller und Dr. Laura Wiesböck (Sigmund Freud Privatuniversität) haben sich die Veränderung unseres Intimitäts-, Sexualitäts- und Solidaritätsverhaltens während der Pandemie angesehen, und kamen auf ein paar spannende Erkenntnisse, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.


Wir Menschen sind soziale Wesen. Das weiß man eigentlich. Aber wie sehr uns die Sozialkontakte, das Berühren und die Intimität (nicht nur im romantischen Sinne) fehlen können, hat viele von uns wahrscheinlich überrascht.



Durch die Corona-Maßnahmen war plötzlich Abstand halten, winken statt Hände schütteln und auch ein Auslassen von Umarmungen und Bussi-Bussi an der Tagesordnung.

Dass das für viele von uns nicht schön ist, ist klar.


Aber wie wirkt sich ein Mangel an Intimität auf die Psyche aus?


Intimität zeichnet sich durch Vertrauen, Verlässlichkeit, Verbundenheit und emotionale, körperliche, soziale, intellektuelle oder solidarische Nähe aus. Intime Beziehungen bestehen (oft) zwischen Eltern und Kindern, PartnerInnen und FreundInnen. Es muss also nicht immer auch um Sexualität gehen, wobei das natürlich (meistens) ein Teil der romantischen Intimität ist.


Und wenn wir keine Möglichkeiten haben, um unser Intimitätsbedürfnis ausleben zu können? Dann kann das auf Dauer chronischen Stress erzeugen und gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Diese Folgen können zum Beispiel eine verringerte Konzentrationsfähigkeit, emotionale Instabilität, Schlafstörungen und auch depressive Stimmungen sein.



Intimität während der Corona-Krise


Das Forschungsprojekt von Rothmüller und Wiesböck sah sich an, wie sich das Intimitätsverhalten zwischen dem ersten und dem zweiten Lockdown in Österreich verändert hat (also zwischen März 2020 und November 2020). Bei einer Stichprobe von mehr als 2500 Personen sind die Ergebnisse statistisch relevant.


Den gesamten Bericht kann man hier durchlesen.


Ergebnisse auf einen Blick


Bitte Achtung – hier geht es um die Unterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Lockdown!

Schaut, so auf einen Blick, jetzt nicht unbedingt sehr positiv aus.

Aber nicht alle Befragten hatten nur negatives zu berichten.

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass sich der zweite Lockdown also auf die Befragten sehr unterschiedlich ausgewirkt hat. Weitere Studien werden aber nötig sein, um die Komplexität des Krisenerlebens wirklich adäquat abbilden zu können.


Warum sind diese Forschungsergebnisse wichtig?


Als psychosoziale Beraterin halte ich mich immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Auch deshalb, weil ich dadurch nicht nur mein eigenes Empfinden, sondern auch das meiner KlientInnen besser verstehen kann.


Die Corona-Krise trifft uns alle – manche mehr, manche weniger.


Falls Sie sich durch die Krise verstärkt belastet fühlen und jemanden zum reden brauchen, zögern Sie nicht, mich direkt für ein Beratungsgespräch zu kontaktieren.



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